Mittwoch, 30. Januar 2013

ACHTUNDFÜNFZIG

In meinem Kopf habe ich mir alles genau ausgemalt. In meinen Gedanken sitze ich abends an meinem Laptop, draußen regnet es in Strömen, als ich diese Musik höre. Verwundert stehe ich auf und sehe mich um, dann bemerke ich, dass die Musik von der Straße erklingt. Überrascht öffne ich das Fenster und da stehst du. Klitschnass, in einem Trenchcoat, mit einem Ghettoblaster über deinem Kopf, aus dem dieses eine Lied, das mich immer an dich denken lässt.
In meinen Gedanken sehe ich dich an, wie du an deinem Auto stehst, den Recorder in den Händen und zu mir nach oben blickst, blinzelnd durch die Regentropfen in meine Augen schaust. Ich renne, fliege fast die Treppen herunter, stürze an die Tür und dort stehst du. Stehst einfach nur da und sagst mir diese drei kleinen Worte. Dann nehme ich deinen Kopf, deinen großen, nassen, wunderschönen Dickschädel in meine kleinen Hände und weine. Du hältst mich fest, deine Arme ziehen mich ganz dicht an dich, dass man nicht mehr erkennen kann, wo du anfängst und ich aufhöre. Zitternd und weinend stehen wir im Regen, aber es macht uns nichts aus, denn wir haben uns.
In meinem Kopf stehst du jetzt da unten. Doch Liebe ist nichts für Feiglinge.
Und ich bin einer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen