Mittwoch, 30. Januar 2013

ACHTUNDFÜNFZIG

In meinem Kopf habe ich mir alles genau ausgemalt. In meinen Gedanken sitze ich abends an meinem Laptop, draußen regnet es in Strömen, als ich diese Musik höre. Verwundert stehe ich auf und sehe mich um, dann bemerke ich, dass die Musik von der Straße erklingt. Überrascht öffne ich das Fenster und da stehst du. Klitschnass, in einem Trenchcoat, mit einem Ghettoblaster über deinem Kopf, aus dem dieses eine Lied, das mich immer an dich denken lässt.
In meinen Gedanken sehe ich dich an, wie du an deinem Auto stehst, den Recorder in den Händen und zu mir nach oben blickst, blinzelnd durch die Regentropfen in meine Augen schaust. Ich renne, fliege fast die Treppen herunter, stürze an die Tür und dort stehst du. Stehst einfach nur da und sagst mir diese drei kleinen Worte. Dann nehme ich deinen Kopf, deinen großen, nassen, wunderschönen Dickschädel in meine kleinen Hände und weine. Du hältst mich fest, deine Arme ziehen mich ganz dicht an dich, dass man nicht mehr erkennen kann, wo du anfängst und ich aufhöre. Zitternd und weinend stehen wir im Regen, aber es macht uns nichts aus, denn wir haben uns.
In meinem Kopf stehst du jetzt da unten. Doch Liebe ist nichts für Feiglinge.
Und ich bin einer.

Samstag, 26. Januar 2013

SIEBENUNDFÜNFZIG

The earth is sick. Sick people walking around, pretending to be okay, but they are not. No one is fine nowadays, no one is save, but why do we keep on pretending, acting like we are all right, although we know that we are not?
It is a strange disease, that takes our friends and leaves us behind, wearing our masks. I never said that these masks are bad, wrong, evil. They help us to get through the day, protecting our souls from the sick world we are living in. We leave our emotions, our empathy, our guidelines behind to stay alive. So the way we chose to live is not wrong nor right.
But we lost something. This crazy little thing called love. In this world, we are on our own, trying to stay alive, saving our souls in an inconsiderate way.
It is not the world who is ill. It is us. We are lonely.

Freitag, 18. Januar 2013

SECHSUNDFÜNFZIG

Dumpf pulsiert von unten die Musik zu mir hoch. Langsam steige ich die Treppenstufen hinunter, ins Buffo, dem Königreich der schönen Töne. Nebelschwaden und Menschenmassen überfluten den kleinen Raum. Doch etwas anderes dominiert die Atmosphäre: Tief dröhnende Dubstepklänge, Scheiben, die unter dem dröhnenden Bass erzittern und bunte, wirre Farben, die durch den Dunst zucken.
Ich durchquere den Saal, quetsche mich an den Tanzwütigen vorbei in den Raucherraum.
Auf einigen knautschigen Sesseln und Sofas verteilt sehe ich meine Jungs.
Tanzen? gebe ich ihnen zu verstehen und nicke mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche. Der dichte Zigarettenqualm brennt in meinen Augen und lässt sie tränen. -"Auf gehts, Jess."
Im Zickzack bahne ich mir einen Weg zurück ins Buffo. Ich sehe meine Freunde an, grinse und beginne, mich zu der Musik zu bewegen.
And then my heart my heart pounds to the beat.