Samstag, 15. September 2012

FÜNFUNDVIERZIG

Die Stadt zieht an mir vorbei.
Langsam kommt Dämmerung auf, die Lichter leuchten hell auf dem schwarz-blauen Hintergrund. Ein feiner Film aus Regen legt sich um mich, auf mich, in mich. Ich streiche mir das nasse Haar aus dem Gesicht, nehme mir mein Feuer aus der Lederjacke, zünde mir hinter vorgehaltener Hand eine Zigarette an und beobachte.
Ich höre die Autos, kann hören, wie die Reifen kleine Tropfen aufwirbeln, es zischt ganz leise und winzige Wasserpartikel stäuben in der Luft, wie künstlicher Nebel fliegen sie in die Luft und legen sich zurück auf den Asphalt.
Ich rieche die Autos, rieche die Abgase, das verbrannte Gummi. Aber ich rieche auch die Nacht. Ich atme die Kälte ein, vermischt mit dem Geruch von nassem Gras.
Ich sehe die Autos, sehe, wie die Scheinwerfer die Nacht durchschneiden, erleuchtet von Straßenlaternen, ziehen sie sich durch die Stadt. Eine lange, beleuchtete Allee liegt mir zu Füßen, ein Streifen Licht breitet sich vor mir aus.
Ein weiteres Mal zieh ich an der Zigarette, betaste mein Gesicht. Nass. Salzig und Süß vermischt.
Die Stadt zieht an mir vorbei. Und lässt mich hier zurück.

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