Sonntag, 2. Dezember 2012

ZWEIUNDFÜNFZIG

In einem Land, in dem die Menschen halbe Herzen sind, auf der Suche nach der passenden Hälfte, trafen zwei Herzen aufeinander. Sie verglichen ihre Kanten und merkten, dass sie für einander infrage kamen.
Glücklich darüber, sich gefunden zu haben, wanderten sie durch die Welt.
Über Berge und durch Täler, durch Sümpfe, Wälder, Wüsten, Steppen. Kein Feld war zu groß, kein Fluss zu tief, als dass sie ihn nicht hätten meistern können.
Doch die Abenteuer trugen Strapazen mit sich, die holprigen Wege und der raue Wind hatten Spuren an der perfekten Symbiose. Die Kanten, die früher perfekt ineinander passten, fingen an zu bröckeln, die Perfektion bekam Risse.
Und plötzlich stolperte die eine Hälfte, stauchelte, konnte grade so von ihrem Gegenstück am Fallen gehindert werden.
Das machte die erste Hälfte nachdenklich. Was, wenn ich wieder stolpere? Was, wenn ich falle und ihn mit mir ziehe? Dann zerpringen wir beide und das nur meintewegen.
Also entschied sich die erste Herzhälfte dafür, die zweite Hälfte ziehen zu lassen, so sehr es sie zerreißen würde.
Anfangs wehrte sich die zweite Hälfte gegen die Entscheidung: Ich fang dich, ich versprechs, du wirst nicht fallen. Doch die erste Hälfte wusste, es war bloß eine Frage der Zeit, bis auch er sie nicht mehr halten konnte.
Traurig drehte sich die zweite Hälfte um, ging ein paar Schritte und blieb stehen. Langsam drehte er sich um und trat der ersten Hälfte in den Bauch. Sie zersprang.
Do you think this is a motherfucking game?

2 Kommentare:

  1. Ich kann nicht mehr! Wie soll man den zustand mit einem problem zu leben dessen einzige lösung der tod ist permanent aushalten. Doch die angst vor dem letzten schritt auf die gleise hält einen fest. Ein endloser kreis aus schmerzen. Keine hoffung. Kein Ausweg. Allein, auf den tod hoffend und täglich vor den augen, die Freude ,das glück anderer. Kein körperlicher schmerz, kann diese art von schmerz erreichen. Man gelangt an den punkt,an dem die seele stirbt. Das ist die ware Hölle auf Erden und dennoch steht man jeden morgen wieder auf mit seiner maske und spielt den menschen was vor.Die altbekannte Fassade steht, doch hinter den Mauern würdest du eine Person finden, die du zum ersten mal triffst. Dazu kommt es jedoch niemals. Du begegnest der person und schaust sie an siehst nur die fassade und glaubst sie zu kennen. Niemals wird du dahinterkommen, wer sie ist, aber villeicht hast du diese worte das nächste mal im hinterkopf wenn du mir flüchtig in die augen schaust und ich naiv zurück lächle während ich hinter der fassade brenne.

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    1. Wow, das ist ein beeindruckender Text und du hast vollkommen recht.
      Aber nimm dich in Acht. Das Spiel mit den Gefühlen ist wie das Spiel mit dem Feuer. Sei vorsichtig und wachsam, gib nie so viel preis, dass es dich verletzen könnte.
      Vielen Dank für deinen Kommentar, es wär schön zu wissen, wer dahinter steckt, aber ich denke, das werde ich nicht erfahren :)
      Halte durch, du bist nicht allein auf der Welt.

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