Der letzte Akt, die Stimme klingt zitternd durch den Lärm. Die Hand bewegt sich langsam zum Mund. Eine für Mama, eine für Papa, eine für Leon, eine für Mailo und eine für all die Freunde, die ich hatte.
Mein Brustkorb hebt und senkt sich in regelmäßigen Intervallen. Meine Hände zittern. Ist es bald soweit?
Ruhig betrachte ich die Fotos an meiner Wand. Ihr werdet mir fehlen, meine guten Geister, meine Herzen, aber meine Zeit hier ist vorbei.
Langsam drehe ich mich auf die andere Seite, meine Augenlider werden schwer. All diese Erinnerungen an mein Leben lassen mich bloß leichter gehen. Es war kein gutes Leben, aber es war akzeptabel. Doch irgendwann war es selbst mir zu viel. Konnte nicht umgehen mit dem Druck, mit der Last des Erwachsenseins, deshalb liege ich jetzt hier.
Mir fallen die Augen zu, ich kann kaum noch denken.
So geht es aus, denke ich. So ist es okay.
Ein letzter Atemzug.
The End.
Hallo an all meine lieben Leserinnen und Leser,
ja, ich muss es schweren Herzens verkünden: Ich gebe meinen Blog auf. Mir bleibt einfach im Moment keine Zeit mehr, um ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient, die ihr verdient.
Natürlich lasse ich ihn bestehen, damit ihr weiterhin stöbern und nachlesen könnt, aber neue Posts werde ich ab nun nicht mehr veröffentlichen.
Aber keine Angst, natürlich werde ich weiterschreiben, jedoch nicht mehr so häufig und auch nicht mehr Blogmäßig, aber hier kommt ihr auf meine neon.de Adresse, bei der ich ab und an noch ein paar Texte veröffentlichen werde.
Ich bedanke mich für fast 5 Jahre bloggens und ertragens eurerseits,
insgesamt 19.934 Seitenaufrufe,
meinen insgesamt 10 (!) Followern, von denen ich weiß, dass maximal zwei davon meinen Blog überhaupt gelesen haben :D
Und für euch. Für all die Leute von Facebook, Ask, Formspring und was weiß ich woher ihr kommt.
Danke.
Ihr habt ein kleines Mädchen eine Zeit lang sehr glücklich gemacht und das schafft nicht jeder.
Danke für alles und auf bald ♥
Dienstag, 19. März 2013
Freitag, 8. März 2013
SECHZIG
Einsam sitze ich auf einem Stuhl, einen Drink in der Hand, während ich der Menge beim eskalieren zusehe. Ich nehme noch einen Schluck Cuba Libre, mein Lieblingscocktail, der Alkohol gleitet langsam meine Kehle hinunter und ich bilde mir ein, ein leises Zischen zu hören, während mein ächzender Magen noch mehr Schnaps in sich aufnimmt.
Trotz der Masse an Menschen spüre ich die Einsamkeit, die mich umhüllt, bilde mir ein, dass die Leute einen Abstand zu mir ließen, um nicht in meine Nähe zu kommen. Ich sehe anscheinend wieder zu traurig aus, ich bin der Partyschreck auf dieser Veranstaltung, der Buhmann.
Ich wünschte mir, eine Hand würde sich vor mir öffnen, zu der ein strahlendes Gesicht gehöre. Zögerlich würde ich die Hand ergreifen und von ihr auf die Tanzfläche gezogen werden, eingebunden in den Reigen aus Menschen und Glück. Bis zum Morgengrauen würden wir tanzen und während all der Zeit würde ich die Hand nicht loslassen, meine Retterhand.
Dann würden wir aus der Disko laufen, die Hand und ich und in einer Seitenstraße würde sie mich gegen eine Wand drücken und ihr Besitzer mich küssen.
Langsam würde die Hand unter mein Tshirt gleiten, meinen Rücken entlang, nach vorn wandern und in meine Hose huschen. Ich würde mich wehren, ich bin nicht diese Sorte von Mädchen, doch die andere, nicht ganz so freundliche Hand würde mich erbarmungslos gegen die Hauswand drücken, mit eisernem Griff und eiskaltem Gewissen. Ich würde schreien, weinen, treten und doch würde es nichts nützen, denn niemand würde mich hören.
Ich schrecke aus meinen Gedanken, ganz geschockt von der Brutalität meiner Hirngespinste, da öffnet sich vor meinem Gesicht eine Hand.
Sonntag, 24. Februar 2013
NEUNUNDFÜNFZIG
Kennt ihr das Gefühl jemanden zu lieben, obwohl man weiß, dass es aussichtslos ist? Nein? dann erzähle ich euch mal meine Geschichte.
Anfang 2012 habe ich mich von meiner bisher längsten Beziehung verabschiedet. Ein dummer Fehler meinerseits hat mal wieder alles kaputt gemacht, was kaputt gehen konnte.
Ohne Herz oder Anlaufpunkt irrte ich ein halbes Jahr durch die Straßen. Den einzigen angeblichen Halt fand ich im Gras und gelegentlichen Liebschaften. Ich fühlte mich allein, verloren und vergessen von der Welt.
Natürlich setzten meine Freunde alle Verkupplungshebel in Bewegung, also schlug ich meine Zeit mit schlechten bis grauenhaften Rendezvous tot, bis ich eines Tages "ihn" kennen lernte, den Mann, um den es in dieser Geschichte gehen soll, nennen wir ihn hier einfach Tom.
Schon vom ersten Moment an merkte ich, dass Tom anders war als die ganzen 08/15-Typen, die mir bis dahin unter die Augen gekommen waren.
Er war witzig, gebildet, hatte einen Hang zur Arroganz und war selbstbewusst genug, um mir entgegen zu treten. Ich muss zugeben dass er mich faszinierte, bis zum Schluss, was bei mir nicht leicht ist, denn ich bilde mir ein, alles im Leben schon gesehen zu haben.
Das erste Treffen verlief ganz nach meinen Wunschvorstellungen: Er hielt mir die Tür auf, bezahlte aber nicht für mich. Er küsste mich, aber ließ mir genug Raum um zu entscheiden, ob auch ich auf den Kuss eingehen würde.
Natürlich tat ich es. Seine Anmut, sein Lachen und seine Eloquenz blendeten mich, lullten mich ein und ließen mir kaum Luft. Für mich war Tom das Ebenbild eines Mannes, mein wahrgewordener Traum, die Personifikation meiner Wunschvorstellungen.
Die Zeit verging wie im Flug. Abends brachte er mich in seinem Auto nach Hause und fragte mich, ob ich noch einmal mit ihm ausgehen wolle. Selbstverständlich bejahte ich seine Frage, lag stundenlang wach und spürte die Schmetterlingsflügel gegen meine Bauchdecke klopfen.
Nächster Tag, nächstes Treffen. Ich verlor fast den Boden unter den Füßen vor Schwärmerei, wurde fast verrückt vor Verlangen.
Die Tage, Wochen und Monate verstrichen. Seine Arme wurden meine Rüstung, seine Stimme mein Beruhigungsmittel. Er schirmte mich von all den schlechten Dingen auf der Welt ab und sorgte dafür, dass mein Herz an all dem Kummer und Leid nicht zerbrach.
Doch ich merkte, dass etwas fehlte. All diese Harmonie, diese Liebeleien, das war nicht ich. Niemals wollte ich Harmonie in meinen Beziehungen, ich liebte Streits, Dramen, knallende Türen und zerbrechende Scheiben. Ich liebte Leidenschaft, doch die gab es bei uns nicht.
Ich liebte ihn, soviel war klar und dessen war ich mir auch bewusst. Aber ich wusste auch, dass die Beziehung, die wir führten, mich immer unglücklicher machte, obwohl sie genau das Gegenteil tun sollte.
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, wie wichtig Leidenschaft, oder Hingabe, oder Passion, für die Liebe ist. Wie oft habe ich mir eingeredet, dass wir kein Verlangen bräuchten, dass die pure Liebe Grund genug für unser Verhältnis wäre.
Wie falsch ich lag. Mit jedem Tag wurde ich unzufriedener, stellte alles in Frage, die Liebe, die Beziehung, den Sinn. Ich versuchte zu streiten, doch es gelang mir nicht. Die Dispute, die ich hervorrief, brachte er mit ein, zwei Sätzen zum Erliegen.
Und irgendwann wachte ich auf und merkte, dass es nicht funktioniert. Ich wusste, dass Liebe allein nicht klappt und ich wusste, dass ich es beenden musste. Doch wie bringt man einem Menschen bei, dass eine Beziehung trotz Liebe sinnlos ist? Wie sollte ich Tom erklären, dass ich an der Liebe zerbrach?
Ich fand die Worte nicht. Redete mich heraus, stammelte herum, brachte fadenscheinige Ausreden zutage. Natürlich glaubte er mir nicht, akzeptierte mein Gebrabbel nicht, verständlich. Ich redete wirr, mir die Zunge fusslig, Kauderwelsch und Schabernack.
Seine Fragen bohrten sich in mein Herz, ich wusste keine Antworten. Denn es gab keine, es gab nur diese eine Tatsache, die doch alles über den Haufen warf, was ich mir bis jetzt über die Liebe angeeignet hatte.
Seitdem sind fast 4 Monate vergangen. Noch immer ist sein Gesicht in meinem Kopf und ich spüre die Flügel gegen meinen Bauch schlagen, wenn ich seinen Duft rieche. Er wohnt jetzt in einer anderen Stadt. Als ob es das leichter machen würde. Denn wie bringt man dem Herzen bei, nicht mehr zu lieben, wenn es das doch so sehr will?
Mittwoch, 30. Januar 2013
ACHTUNDFÜNFZIG
In meinem Kopf habe ich mir alles genau ausgemalt. In meinen Gedanken sitze ich abends an meinem Laptop, draußen regnet es in Strömen, als ich diese Musik höre. Verwundert stehe ich auf und sehe mich um, dann bemerke ich, dass die Musik von der Straße erklingt. Überrascht öffne ich das Fenster und da stehst du. Klitschnass, in einem Trenchcoat, mit einem Ghettoblaster über deinem Kopf, aus dem dieses eine Lied, das mich immer an dich denken lässt.
In meinen Gedanken sehe ich dich an, wie du an deinem Auto stehst, den Recorder in den Händen und zu mir nach oben blickst, blinzelnd durch die Regentropfen in meine Augen schaust. Ich renne, fliege fast die Treppen herunter, stürze an die Tür und dort stehst du. Stehst einfach nur da und sagst mir diese drei kleinen Worte. Dann nehme ich deinen Kopf, deinen großen, nassen, wunderschönen Dickschädel in meine kleinen Hände und weine. Du hältst mich fest, deine Arme ziehen mich ganz dicht an dich, dass man nicht mehr erkennen kann, wo du anfängst und ich aufhöre. Zitternd und weinend stehen wir im Regen, aber es macht uns nichts aus, denn wir haben uns.
In meinem Kopf stehst du jetzt da unten. Doch Liebe ist nichts für Feiglinge.
Und ich bin einer.
In meinen Gedanken sehe ich dich an, wie du an deinem Auto stehst, den Recorder in den Händen und zu mir nach oben blickst, blinzelnd durch die Regentropfen in meine Augen schaust. Ich renne, fliege fast die Treppen herunter, stürze an die Tür und dort stehst du. Stehst einfach nur da und sagst mir diese drei kleinen Worte. Dann nehme ich deinen Kopf, deinen großen, nassen, wunderschönen Dickschädel in meine kleinen Hände und weine. Du hältst mich fest, deine Arme ziehen mich ganz dicht an dich, dass man nicht mehr erkennen kann, wo du anfängst und ich aufhöre. Zitternd und weinend stehen wir im Regen, aber es macht uns nichts aus, denn wir haben uns.
In meinem Kopf stehst du jetzt da unten. Doch Liebe ist nichts für Feiglinge.
Und ich bin einer.
Samstag, 26. Januar 2013
SIEBENUNDFÜNFZIG
The earth is sick. Sick people walking around, pretending to be okay, but they are not. No one is fine nowadays, no one is save, but why do we keep on pretending, acting like we are all right, although we know that we are not?
It is a strange disease, that takes our friends and leaves us behind, wearing our masks. I never said that these masks are bad, wrong, evil. They help us to get through the day, protecting our souls from the sick world we are living in. We leave our emotions, our empathy, our guidelines behind to stay alive. So the way we chose to live is not wrong nor right.
But we lost something. This crazy little thing called love. In this world, we are on our own, trying to stay alive, saving our souls in an inconsiderate way.
It is not the world who is ill. It is us. We are lonely.
It is a strange disease, that takes our friends and leaves us behind, wearing our masks. I never said that these masks are bad, wrong, evil. They help us to get through the day, protecting our souls from the sick world we are living in. We leave our emotions, our empathy, our guidelines behind to stay alive. So the way we chose to live is not wrong nor right.
But we lost something. This crazy little thing called love. In this world, we are on our own, trying to stay alive, saving our souls in an inconsiderate way.
It is not the world who is ill. It is us. We are lonely.
Freitag, 18. Januar 2013
SECHSUNDFÜNFZIG
Dumpf pulsiert von unten die Musik zu mir hoch. Langsam steige ich die Treppenstufen hinunter, ins Buffo, dem Königreich der schönen Töne. Nebelschwaden und Menschenmassen überfluten den kleinen Raum. Doch etwas anderes dominiert die Atmosphäre: Tief dröhnende Dubstepklänge, Scheiben, die unter dem dröhnenden Bass erzittern und bunte, wirre Farben, die durch den Dunst zucken.
Ich durchquere den Saal, quetsche mich an den Tanzwütigen vorbei in den Raucherraum.
Auf einigen knautschigen Sesseln und Sofas verteilt sehe ich meine Jungs.
Tanzen? gebe ich ihnen zu verstehen und nicke mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche. Der dichte Zigarettenqualm brennt in meinen Augen und lässt sie tränen. -"Auf gehts, Jess."
Im Zickzack bahne ich mir einen Weg zurück ins Buffo. Ich sehe meine Freunde an, grinse und beginne, mich zu der Musik zu bewegen.
And then my heart my heart pounds to the beat.
Ich durchquere den Saal, quetsche mich an den Tanzwütigen vorbei in den Raucherraum.
Auf einigen knautschigen Sesseln und Sofas verteilt sehe ich meine Jungs.
Tanzen? gebe ich ihnen zu verstehen und nicke mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche. Der dichte Zigarettenqualm brennt in meinen Augen und lässt sie tränen. -"Auf gehts, Jess."
Im Zickzack bahne ich mir einen Weg zurück ins Buffo. Ich sehe meine Freunde an, grinse und beginne, mich zu der Musik zu bewegen.
And then my heart my heart pounds to the beat.
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