Dienstag, 28. Februar 2012

ACHTZEHN

Die Ampel schaltet auf rot, ich drücke auf das Grünmachding, zünde mir eine Zigarette an, nehme einen tiefen Zug, puste den Rauch aus meiner Lunge. Seit zwei Tagen keinen Kontakt mehr. Ich dachte dadurch wird alles leichter, aber das wird es nicht, ich dachte, ich könnte aufhören an dich zu denken, aber das tu ich nicht. Ich will nicht mehr, kann nicht mehr. Ich habe gedacht, dass das mit dir und mir... das bleibt für immer. So wie bei Mama und Papa, aber das tut es nicht. Ich wäre so gern mit dir befreundet, aber ich schaffe es noch nicht. Wie lange es wohl dauern wird? Ich habe gesagt, bis ich die nächste Abiklausur geschrieben hab, der ganze Stress vorbei ist, aber das dauert so lange. Noch eine verdammte Ewigkeit. Und ich bekomm dich einfach nicht aus dem Kopf, bekomm das beschissene Gefühl nicht aus dem beschissenen Herz raus.
Was zum Teufel ist los mit mir, das ist doch sonst nicht meine Art. Da verliebe ich mich ein scheiß Mal und dann passiert mir sowas.
Aber weißt du was? Lieber bin ich es, die leidet, als dass es dir so wehtut wie mir jetzt.
Trotzdem geht mir eine einzige Sache nicht aus dem Kopf:
Vermisst du mich manchmal?
Selten?
Wenigstens ein bisschen?

Sonntag, 26. Februar 2012

SIEBZEHN

'Ich liebe ihn nicht, und er liebt mich nicht mehr. Wir müssen uns erstmal neu kennenlernen. Und wir verstehen uns viel besser, wenn wir nur Freunde sind. Wir haben uns Mittwoch nicht einmal gestritten!'. Meine beste Freundin sieht mich stirnrunzelnd an. 'Willst du mich verarschen? Du liebst ihn und er liebt dich. Ja, ihr habt euch verändert, aber trotzdem liebt ihr euch!' sagt sie. 'Stimmt doch gar nicht.' protestier ich leise. 'Jessica, ich kenne dich.' entgegnet sie.
Sie hat nicht ganz unrecht. Ich weiß, dass du mich nicht mehr liebst. Aber was ist mit mir? Tu ich es, tu ich es nicht...
Wie soll ich wissen was mir durch den Kopf geht, wenn ich doch so viel anderes zu tun habe, darf mich nicht auf dich konzentrieren, muss dich gehen lassen.
'Ich seh ihn die nächsten 2 Monate eh nicht.' antworte ich. 'Jäss, du weißt, dass es das Beste ist, aber denkst du, du hältst das durch?' 'Ich muss ja.' sage ich flüsternd. ' Was bleibt mir denn anderes übrig? Wir schreiben jetzt Abi, da kann ich mich nicht auch noch darum kümmern. Das wird mir einfach zu viel.'
Jedes Mal wenn du online bist, dieses Verlangen, dir zu schreiben, das Verlangen in deiner Nähe zu sein, das Verlangen dich zu küssen. Aber ich kann nicht. Und ich werde nicht.
Für 1680 Stunden, 100800 Minuten, 6048000 Sekunden.
Und nach der letzten Sekunde werde ich dich küssen. Weil ich es will.

Dienstag, 21. Februar 2012

SECHZEHN

Meine Augen werden feucht. Ich merke, wie eine salzige Träne nach der anderen an meiner Wange herunterläuft. Du liegst auf dem Bett, siehst mich nur an. Ich ziehe meine Schuhe an, schnappe mir meinen Cardigan, meinen Schal, meine Jacke. Und du siehst mich nur an. Ich hole ein Blättchen, Filter und Tabak aus meiner Tasche, unterdrücke ein Schluchzen. Und du siehst mich nur an. Schnell rolle ich mir eine Zigarette, stecke sie mir in den Mund, ziehe meine Jacke an, schnappe mir meine Tasche. Ich stehe auf, blicke zu dir rüber, aber du siehst mich nur an. Ich gehe aus dem Zimmer, drehe mich noch einmal um. Da stehst du. Und siehst mich einfach nur an.

Montag, 20. Februar 2012

FÜNFZEHN

Ich liege im Bett. Mac Miller auf laut, keine Lust irgendetwas, irgendjemanden zu hören. Wieso rede ich mit dir überhaupt noch über alles? Ändern geht nicht, ich will aber. Will alles rückgängig machen, will vergessen, will nicht gehört haben. Zu spät. Scheiße man, was macht dich bitte so besonders? Was fasziniert mich bitte so an dir? Wieso bist du so? Ich denke an Valentinstag, mein Herz klopft. Wie schön es war. Kerzen, Essen, nebeneinander liegen, vergessen, dass es da draußen noch andere Menschen ausser uns gibt. Fuck man, wieso denn nicht immer wenn wir uns sehen? Wieso vermisst du mich nichtmal mehr? Was ist bloß passiert mit dir, mit mir, mit uns....
Früher hat das 'wir' gepasst. Aber jetzt bin ich bin ich mir da nichtmehr so sicher.

I just be like fuck you, what you need?
You can't get nothin' from me
You was talkin' shit, now I'm somebody you would love to be
Imma do my thing until the day reaper come for me
You can keep on grillin'
Imma smile back, smile back

Freitag, 10. Februar 2012

VIERZEHN

13.30 Uhr. Ich stehe in der Sporthalle. Kann einfach an nichts anderes denken als: Noch 1 Stunde und 40 Minuten! Ich blicke wieder nach vorn, versuch mich zu konzentrieren, meine Füße gehorchen mir nicht, ich komme aus dem Takt. 'Scheiße' fluche ich leise, blicke nach links und rechts, in der Hoffnung, dass niemand meinen Patzer bemerkt hat. Links grinst mir Sandra ins Gesicht, rechts sehe ich, wie Jana mich auslacht. Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. Sie sind es gewöhnt. Schnell seh ich wieder nach vorne, versuche wieder einzusteigen, aber es will mir nicht gelingen. Schnell blicke ich wieder auf die Uhr. 14.00 Uhr. Langsam gehe ich zurück zu meiner Flasche, trinke einen Schluck, schnappe mir mein Handy, schreibe dir eine kurze Sms. 'Nachricht gesendet' blinkt auf, ich klappe es wieder zu, geselle mich zu meinen Freundinnen. Schnell tanzen wir ein paar Schrittfolgen durch, immer wieder wandert mein Blick unruhig zur Uhr. 14.15 Uhr.... 14.35.... 14.45... Fragend sieht meine beste Freundin mich an. Ich blicke zurück, ziehe eine Braue hoch und lächle, so wie ich es immer tue, wenn es um dich geht. Sie sieht mich an, nickt, fängt an zu lachen. Ich liebe sie dafür, dass sie mich auch ohne viel Gelaber versteht. 15.10 Uhr! 'So, dann entlasse ich Sie nun.' Endlich! Ich renne aus der Sporthalle, in die Kabinen, ziehe mich um, schminke mich nach. Meine Beste kommt mir hinterhergeeilt. 'Du hast auch ein Date, stimmts?' frage ich sie. 'Stimmt.' sagt sie, wir fangen an zu lachen. 15.20 Uhr. Scheiße! Du wartest schon viel zu lange. Schnell verabschiede ich mich von allen, stürme raus, sehe dich. Ich komme dir entgegen, du beugst dich zu mir runter, küsst mich, hebst mich hoch, wirbelst mich durch die Luft.
Und mein Herz bleibt einen Takt lang stehen.

Dienstag, 7. Februar 2012

DREIZEHN

Du hältst mir die Tür auf, ich trete hinaus und eine Wand aus kalter Luft schlägt mir ins Gesicht. Ich seh dich an, lächel, du wechselst die Seite, damit ich nicht am Straßenrand gehe, so wie du es immer tust. Ich spüre wie deine Hand nach meiner greift, sie fest umschließt und du mich an dich ziehst. Du legst deinen Arm um mich und ich rieche dein Parfum, als du dich zu mir beugst und mich auf die Stirn küsst. Ich merke schon wieder, wie ein Lächeln in meinem Gesicht spielt und blicke verlegen zur Seite. Schweigend gehen wir bis zu der Kirche. Doch dann bleibst du auf einmal stehen. Ich sehe dich an. 'Was ist?' frage ich dich. Auf einmal ziehst du mich an dich, wirbelst mich herum, als wär ich eine Ballerina, umschließt mich mit deinen Armen, beugst dich vornüber und küsst mich. Küsst mich so intensiv, wie mich noch nie jemand vor dir geküsst hat. Ich merke, wie sich alle Haare an meinem Körper aufstellen, eine Gänsehaut über mich gleitet. Ich lege meine Hand an deine Wange, löse mich widerwillig von deinen Lippen, öffne die Augen. 'Wow, was war das?' hauche ich. 'Ich wollte dir bloß einen Filmkuss schenken.' lächelst du zurück. Du kennst mich, denke ich. Du kennst mich, wie niemand mich kennt. Du weißt, dass ich mir wünsche, mein Leben wäre wie ein Film und du schenkst es mir.
'Ich liebe dich' sage ich. Und ich weiß, dass du das gleiche dachtest.

Mittwoch, 1. Februar 2012

ZWÖLF

Es ist kalt. Ich öffne die Augen, die Sonne kitzelt mich im Gesicht. Verschlafen blicke ich zum Fenster, es ist auf. Ich spüre deine Arme um mich. Du drückst mich an dich, so fest, als würdest du mich nie wieder gehen lassen wollen. Ich drehe mich um, seh dich an, mein Herz klopft, klopft so unendlich doll. Du öffnest eines deiner Augen, nur ein bisschen, die Sonne blendet dich. 'Hey Schönheit' murmelst du verschlafen. Ich lächel und du lächelst zurück. 'Ich liebe dich' flüstere ich. Du drückst mich an dich, siehst mich an, 'Ich liebe dich auch mein kleiner Stern' sagst du. Mein Herz. Es explodiert, es klopft, es schlägt, es donnert gegen meine Brust. Ich nehme deinen Kopf in die Hände, sehe dir in die Augen, die Augen, die so unendlich faszinierend sind. Grüngraublau, jeden Tag ein wenig anders. Wie schön du bist. Wie unfassbar schön. Ich schließe die Augen. 'Nicht Jessica, ich hab doch noch nicht Zähne geputzt' protestierst du. Aber es ist mir egal. Ich darf jetzt, ich will jetzt, ich kann jetzt.
Und endich spüre ich deine Lippen auf meinen. Und es fühlt sich an wie Feuerwerk.